Die Dojo Kun Regeln

„Das höchste Ziel im Karate-Do ist nicht der Sieg oder die Niederlage, sondern die Perfektion des menschlichen Charakters.“ So die Worte des Gründers des traditionellen Shotokan-Karate, Gichin Funakoshi.

Deutlich spiegelt sich dieser Anspruch in dem Regelwerk des Budo wieder, der „Dojo Kun“. Kluge Sätze, die grundsätzliches festlegen:

  1. Vervollkommne Deinen Charakter.
  2. Folge dem Ideal der Wahrheit.
  3. Mühe Dich, Deinen Geist zu kultivieren.
  4. Achte die Regeln der Etikette.
  5. Hüte Dich vor ungestümen Übermut.

Karateka beim TrainingIn traditionellen Kampfkunstschulen wie der Karate-Schule Troisdorf e.V., gehört dieses Verhaltens-Regelwerk des Budo zum Standard. Die Regeln und Hinweise der Dojo Kun sind nur zum Teil konkret und verlangen einiges an Interpretation. Überliefert und verbreitet wurden die Regeln u.a. durch Sakugawa um das Jahr 1750, einem japanischen Kampfkunstmeister. Angeblich geht die Dojo Kun zurück auf Regeln, die der buddhistische Mönch Bodhidharma in Indien aufgestellt hat.

Gruppentraining mit Gastrainerin Anika LappWas ist Budo? Budo ist der Oberbegriff für alle japanischen Kampfkünste die neben der Kampftechnik auch eine innere Do-Lehre (Weg-Lehre) oder eine eigene Philosophie enthalten. Budo-Kampfsport wird oft auf reine Kampftechnik reduziert. Wenn man von Kampftechnik spricht, meint man die kämpferische Sportart mit Technik. So betrachtet ist die Sicht zu kurz. Budo Kampfsport hat nicht seinen primären Schwerpunkt in dem Erlernen von Kampftechniken sondern auch darin, durch Training, Technik und seiner philosophischen Lehre Menschlichkeit weiter zu bilden. Die Regeln der „Dojo Kun“ machen diesen Grundgedanken offensichtlich. Budo Kampfkünste sind unter anderem Judo, Kendo, Aikido und Karate-Do.

Gruppenbild beim FreitagstrainingIn der Karate-Schule Troisdorf e.V. wird es deutlich gemacht. Die Kampfkunst als Technik ist nur ein Teil. Der andere Teil ist die Philosophie des Karate-Do. Der Weg der leeren Hand. Der Begriff Weg steht dabei für den Prozess des kontinuierlichen Lernens, aber auch für die Persönlichkeitsentwicklung und der Weiterentwicklung des Charakters. Ein Teil des Karate besteht aus körperlicher Arbeit und Fitness. Ein anderer Teil steht für die Entwicklung des Geistes, der Förderung des Selbstvertrauens, der inneren Harmonie und der Ausgeglichenheit.

Im Regelwerk der „Dojo Kun“ spiegelt sich der friedfertige, der soziale und human geprägte, der authentische und von Empathie geführte Mensch.